Studien liefern neue Argumente für Antikörpertests im Kampf gegen das Coronavirus
Zwei aktuelle Studien liefern wichtige Argumente für den Einsatz von Antikörpertests bei Genesenen und frühzeitig gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpften Personen, insbesondere soweit sie Risikogruppen angehören. Mit Verweis auf neue Erkenntnisse aus Belgien und Österreich regt der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) eine differenziertere Strategie bei Auffrischungsimpfungen an.
Wissenschaftler von der Medizinischen Universität Wien haben einen Anteil von 20 Prozent von Coronavirus-Genesenen mit milden oder schweren SARS-CoV-2-Verläufen identifiziert, der keine geeigneten Antikörper entwickeln kann, um das erneute Eindringen und Vermehren des Virus zu verhindern. Vor diesem Hintergrund regt Studien-Autor Prof. Rudolf Valenta (Wien) in einem Beitrag Wissenschaftsredaktion des ORF an, frühzeitig geimpfte Risikogruppen daraufhin zu überprüfen, ob sie blockierende Antikörper entwickelt haben. „Die Studie legt nahe, dass es auch von der genetischen Disposition abhängt, ob die Impfung schützt. Aufschluss über diese Schutzwirkung kann ein Antikörpertest liefern“, so der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski.
Eine weitere Studie von Labormedizinern im belgischen Genk wirft die Frage auf, ob neben dem Impfstoff auch der anfänglich sehr kurze zeitliche Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfung zu einer schlechteren Immunantwort beiträgt. „Hier zeigt sich erneut, dass die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die Auffrischungsimpfung differenziert betrachtet werden muss. Antikörpertests liefern Hinweise auf den Immunschutz, die die bloße Kategorisierung und Priorisierung nach dem Impfzeitpunkt ausblendet“, kommentiert Dr. Andreas Bobrowski die Studie aus Belgien.