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Laborärzte präzisieren notwendige Priorisierung der PCR-Infektionstests

 

„Antigen-Schnelltests bieten zum Freitesten nicht genügend Sicherheit“

Mit dem Ziel, kritische Infrastrukturen in der fünften Infektionswelle der COVID-19-Pandemie abzusichern, präzisiert der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) die notwendige Priorisierung von PCR-Tests auf das Coronavirus SARS-CoV-2.


In der ersten Priorisierungsstufe sollen vorrangig Proben von Mitarbeiter(inne)n in systemrelevanten Berufen der kritischen Infrastruktur (Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr etc.) abgearbeitet werden. Hier seien auch weiterhin Analysezeiten von unter 24 Stunden realisierbar. Dies gelte auch für die im Gesundheitswesen vorgeschriebene Freitestung mit PCR-Tests.


In der zweiten Priorisierungsgruppe befänden sich vorrangig asymptomatische Patient(inn)en, die aufgrund einer Meldung durch die Corona-Warn-App eine Abstrichuntersuchung benötigten. Hier sei in vielen Fällen für den sicheren Ausschluss einer Infektion die Sensitivität verfügbarer Antigen-Schnellteste nicht ausreichend.


Die Stufe drei der Priorisierung betreffe symptomatische Patient(inn)en mit einem positiven Antigen-Schnelltest. Diese Patient(inn)en befänden sich bereits in der Isolation, so dass das Ergebnis für den als Absicherung durchgeführten PCR-Test etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen könne.


Für alle anderen Personen müsse man von einer Verlängerung der Analysezeiten über das gewohnte Maß hinaus ausgehen, da die PCR-Testkapazitäten aufgrund fehlenden oder erkrankten Personals nicht kurzfristig ausgeweitet werden können. Der BDL betont erneut, dass alle auf das Coronavirus testenden Labore auf einen gemeinsamen Angebotsmarkt angewiesen seien. Dieser könne die große Nachfrage insbesondere nach qualifiziertem Personal derzeit nicht umfassend bedienen.


Der BDL begrüßt ausdrücklich die jetzt bundesweit gültigen verkürzten Quarantänezeiten mit der Möglichkeit der Freitestung. Der Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski weist jedoch nochmals darauf hin, dass die Freitestung von Personen aus der Isolation ausschließlich mit einem Antigen-Schnelltest als nicht ausreichend angesehen wird: „Antigen-Schnelltests bieten zum Freitesten nicht genügend Sicherheit. Wir sehen in unserem Laboralltag zu viele falsche Schnelltestergebnisse und empfehlen daher das konsequente Freitesten im PCR-Verfahren, auch wenn das länger dauert.“


Um die Bund-Länder-Beschlüsse zur Verkürzung der Quarantänezeiten möglichst effektiv umzusetzen, fordert der BDL darüber hinaus, dass, wie bei den Antigen-Schnelltesten, auch die Kosten für die PCR-Teste vom Bund übernommen werden.